Unsere Themen

Artenschutz

Der Borneo Orang-Utan ist akut vom Aussterben bedroht. Wir engagieren uns mit Herzblut und Expertise für sein Überleben. Auch zu unserem Wohl. Denn die Orang-Utans und ihr Lebensraum sind matchentscheidend für unser Klima: Die Urwälder Borneos speichern ein Vielfaches des Kohlenstoffes im Vergleich zu unseren Wäldern. Sie liefern den Sauerstoff, den wir atmen. Sie regeln unseren Wasserhaushalt und unser Klima.

Weiter unten lesen Sie mehr über den Borneo Orang-Utan. Hier geht es zu diesen Themen:

"Orang-Utan-Waise mit Babysitterin" - Zeigt einen Orang-Utan-Waldschüler mit seiner menschlichen Ersatzmutter in der BOS-Rettungsstation.

Steckbrief Borneo Orang-Utan

Einordnung: Der Borneo-Orang-Utan ist ein Primat und gehört zu den Menschenaffen.

Grösse: Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt zwischen 1,25 bis 1,5 Meter. Weibchen sind 30 bis 50 Kilo schwer, Männchen 50 bis 90 Kilo.

Alter: Orang-Utans können in der Wildnis bis zu 40 Jahre alt werden, in Gefangenschaft noch älter.

Anzahl: ca. 50 000, Tendenz sinkend

Weitere Arten: Neben dem Borneo Orang-Utan gibt es die Sumatra- und Tapanuli-Orang-Utans.

Besonderheit: Wir teilen 97 % unserer DNA mit den Orang-Utans. Sie sind also unsere nächsten Verwandten.

Status: vom Aussterben bedroht

Bedrohungsfaktoren

Die grösste Bedrohung für den Borneo-Orang-Utan ist der Verlust seines Lebensraumes durch illegalen und legalen Holzeinschlag sowie die Abholzung oder Brandrodung des Regenwaldes für die Palmölplantagenwirtschaft und den Bergbau.

Zusätzlich bedrohen der Klimawandel und die damit verbundene Zunahme von Wald- und Torfbränden den Lebensraum der Orang-Utans. Jedes Jahr verlieren die Borneo-Orang-Utans so tausende Hektar Regenwald, die sie dringend zum Überleben brauchen.

Aber auch der illegale Handel mit Orang-Utan-Jungtieren sowie die Wilderei setzen der Art massiv zu. Seit Jahrzehnten gibt es in Indonesien ein Gesetz, das die Jagd, den Handel und den Besitz geschützter Arten verbietet. Auch international sind Orang-Utans streng geschützt. Dennoch boomt der illegale Wildtierhandel mit Primaten-Babies, die als Haustiere niemals artgerecht gehalten werden können und gewaltsam ihren Müttern entrissen werden müssen. Denn eine Orang-Utan-Mutter verteidigt ihr Kind mit ihrem Leben.

Laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gilt die Art als „stark gefährdet“. In den letzten 60 Jahren sind ihre Bestände um mehr als 50 % zurückgegangen. Ohne drastische Massnahmen zur Rettung ihres Lebensraumes und zur Bekämpfung illegaler Aktivitäten könnten diese majestätischen Menschenaffen in wenigen Jahrzehnten aussterben.

Das sind die grössten Gefahren für den Orang-Utan:

  • Brandrodung, Wald- und Torfbrände
  • Abholzung
  • Tropenholz
  • Palmöl
  • Bergbau
  • Waldfragmentierung
  • Wilderei und illegaler Handel
  • Infektionserkrankungen
  • Gleichgültigkeit gegenüber Gesetzen

Eigenschaften und Aussehen

Orang-Utans sind hoch intelligent. Durch aussergewöhnliche Gedächtnisleistung merken sich Orang-Utans stets die Orte, an denen sie Früchte finden können und kehren zur Reifezeit zielgerichtet dorthin zurück.

Sie benutzen Zweige, um Termiten aus Bäumen zu holen und verwenden Blätter als Trinkbehälter und Regenschutz. Emotionen wie Glück, Humor, Wut, Angst und Trauer erlebt ein Orang-Utan ebenso wie Aufregung und sogar Depression.

Orang-Utans erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 1.25 bis 1.5 Metern. Männchen sind mit 50 bis 90 kg fast doppelt so schwer wie Weibchen mit 30 bis 50 kg. Tiere in Gefangenschaft neigen hingegen dazu, deutlich schwerer zu werden, Männchen können dabei ein Gewicht von nahezu 200 Kilogramm erreichen. Orang-Utans ernähren sich im Wald vor allem von Früchten, Blättern, Blüten, Rinden, Insekten, Honig und Vogeleiern. Insgesamt gehören ca. 500 verschiedene Pflanzenarten zu ihrem Speiseplan. Als wichtiger Samenverbreiter im Ökosystem Wald leisten sie einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt ihres Lebensraums.

Orang-Utans haben einen langen und langsamen Lebenszyklus. Die Lebenserwartung eines wilden Orang-Utans beträgt 35 bis 40 Jahre. Erst mit 6 bis 9 Jahren wird ein Jungtier unabhängig von seiner Mutter und mit durchschnittlich 14 Jahren ist es geschlechtsreif. Ein Orang-Utan-Weibchen bekommt im Laufe seines Lebens durchschnittlich drei Junge. Diese niedrige Geburtenrate macht eine Orang-Utan-Population extrem anfällig für Störungen.

Lebensraum und Unterarten

Orang-Utans sind vorwiegend in den Tieflandregenwäldern von Borneo und Sumatra heimisch, bewohnen aber auch vereinzelt Sumpf- und Sekundärwälder (Wälder mit selektivem Holzeinschlag).

Es sind 3 Orang-Utan-Arten bekannt: der Borneo, der Sumatra und der erst 2018 entdeckte Tapanuli Orang-Utan. Die Borneo Orang-Utans gliedern sich wiederum in drei Unterarten. Die Arten bzw. Unterarten unterscheiden sich äusserlich. Beispielsweise ist die Haarfarbe der Tiere im Osten Borneos dunkelrot und wird Richtung Westen immer organgefarbener. Zudem tragen ausgewachsene Borneo Orang-Utan-Männchen besonders dicke Backenwülste. Sumatra Orang-Utans, die westlich der Insel Borneo leben, haben schmalere Backenwülste und die hellste Haarfarbe.

Sehr wahrscheinlich ist die am westlichsten lebende Unterart der Borneo Orang-Utans enger verwandt mit den Sumatra Orang-Utans als mit den am östlichsten lebenden Borneo Orang-Utans. Das erlaubt Rückschlüsse auf die ursprüngliche Besiedelung Indonesiens mit den Affen.

Lebenszyklus und -erwartung

Orang-Utan-Mütter beschützen ihre Jungen um jeden Preis und kümmern sich aufopfernd um sie. Nur alle 8 Jahre bringen Orang-Utan-Weibchen ein Baby zur Welt.

Von allen Säugetieren ist das die längste Zeit zwischen zwei Geburten. Bis zu 9 Jahre lang bereitet eine Orang-Utan-Mutter ihr Junges auf das Leben im Urwald vor. Der Vater hingegen verweilt nur kurze Zeit bei seiner Familie.

Orang-Utans haben einen langen und langsamen Lebenszyklus. Die Lebenserwartung eines wilden Orang-Utans beträgt 35 bis 40 Jahre. Erst mit 6 bis 9 Jahren wird ein Jungtier unabhängig von seiner Mutter und mit durchschnittlich 14 Jahren ist es geschlechtsreif. Ein Orang-Utan-Weibchen bekommt im Laufe seines Lebens durchschnittlich drei Junge. Diese niedrige Geburtenrate macht eine Orang-Utan-Population extrem anfällig für Störungen.

Ernährung und Bedeutung für das Ökosystem

Als wichtiger Samenverbreiter im Ökosystem Wald leisten sie einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt ihres Lebensraums.

Auf ihrer Suche nach Nahrung durchstreifen Orang-Utans täglich sehr grosse Waldgebiete. Dabei scheiden sie nicht verdaute Samen aus. Wo sie zu Boden fallen, können sie zu neuen Pflanzen heranwachsen. Manche Samen werde auf diese Weise allein von Orang-Utans verbreitet. Orang-Utans ernähren sich im Wald vor allem aber nicht ausschliesslich vegetarisch, d.h. von Früchten, Blättern, Blüten, Rinden aber auch von Insekten, Honig oder Vogeleiern. Insgesamt können sie circa 500 verschiedene Futterpflanzen unterscheiden.

Indem Orang-Utans auf der Suche nach Nahrung den Wald täglich durchstreifen und dabei nicht verdaute Samen ausscheiden, können diese an den Stellen, wo sie zu Boden fallen, zu neuen Pflanzen heranwachsen. Auch beim Klettern oder beim Nestbau erfüllen die Orang-Utans, auch die Gärtner des Waldes genannt, wichtige Funktionen im Regenwald. Sie brechen morsche Äste ab, sodass Licht in die Tiefen des Regenwaldes vordringen und dort neues Leben enstehen kann. Da Orang-Utans aufgrund ihrer Nahrungsbedürfnisse grosse Aktionsräume haben (in Borneo leben pro km² nur 4 Individuen), gelten sie als sogenannte Schirmspezies für den Schutz des tropischen Regenwaldes: Wird der Lebensraum einer Orang-Utan-Population geschützt, überleben dort nicht nur die Orang-Utans, sondern ein ganzes Ökosystem aus Tieren und Pflanzen, das von dieser Spezies abhängt. So erklärt sich die ganz besondere, ökosystemrelevante Bedeutung dieser Menschenaffen.

Mutter-Kind-Beziehung

Wussten Sie, dass die Mutter-Kind-Beziehung bei Orang-Utans die engste in der Tierwelt ist? Sie beschützen ihre Jungen wenn es sein muss mit dem eignen Leben und kümmern sich aufopfernd um sie.

Nur alle 8 Jahre bringen Orang-Utan-Weibchen ein Baby zur Welt. Von allen Säugetieren ist das die längste Zeit zwischen zwei Geburten. Bis zu 9 Jahre lang säugt eine Orang-Utan-Mutter ihr Junges und bereitet es auf das Leben im Urwald vor. Von ihren Müttern lernen die Orang-Utan-Babies das Klettern, giftige von ungiftigen Pflanzen zu unterscheiden, wie man sich Werkzeuge baut und diese auch nutzt. Aufmerksam beobachten die Kleinen und ahmen ihre Mütter nach. Solange, bis sie selbst parat sind für ein Leben in der Wildnis. Die Väter hingegen verweilen nur kurze Zeit bei ihren Familie. Im Gegensatz zu anderen Grossen Menschenaffen leben Orang-Utans also nicht im Familienverbund.