Station 1

Ja, das ist Absicht: Dieser kleine Orang-Utan schützt sich mit einem grossem Taro-Blatt vor dem Regen. Das hat er von seiner Mutter gelernt. Im besten Fall von seiner leiblichen, im zweitbesten Fall von einer menschlichen Ersatzmutter in einer der BOS-Rettungsstationen.

Steckbrief Borneo Orang-Utan

Einordnung: Der Borneo-Orang-Utan ist ein Primat und gehört zu den Menschenaffen.

Grösse: Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt zwischen 1,25 bis 1,5 Meter. Weibchen sind 30 bis 50 Kilo schwer, Männchen 50 bis 90 Kilo.

Alter: Orang-Utans können in der Wildnis bis zu 40 Jahre alt werden, in Gefangenschaft noch älter.

Anzahl: ca. 50 000, Tendenz sinkend

Weitere Arten: Neben dem Borneo Orang-Utan gibt es die Sumatra- und Tapanuli-Orang-Utans.

Besonderheit: Wir teilen 97 % unserer DNA mit den Orang-Utans. Sie sind also unsere nächsten Verwandten.

Status: Akut vom Aussterben bedroht

Ein kleiner Orang-Utan mit Handtuch über dem Kopf

Mutter-Kind-Beziehung

Wussten Sie, dass die Mutter-Kind-Beziehung bei Orang-Utans die engste in der Tierwelt ist? Sie beschützen ihre Jungen wenn es sein muss mit dem eignen Leben und kümmern sich aufopfernd um sie.

Nur alle 8 Jahre bringen Orang-Utan-Weibchen ein Baby zur Welt. Von allen Säugetieren ist das die längste Zeit zwischen zwei Geburten. Bis zu 9 Jahre lang säugt eine Orang-Utan-Mutter ihr Junges und bereitet es auf das Leben im Urwald vor. Von ihren Müttern lernen die Orang-Utan-Babies das Klettern, giftige von ungiftigen Pflanzen zu unterscheiden, wie man sich Werkzeuge - wie einen Regenschirm aus einem Taro-Blatt - baut und diese auch nutzt. Aufmerksam beobachten die Kleinen und ahmen ihre Mütter nach. Solange, bis sie selbst parat sind für ein Leben in der Wildnis. Die niedrige Geburtenrate macht eine Orang-Utan-Population extrem anfällig für Störungen.

Doch was passiert, wenn Orang-Utans verwaisen, weil ihre Mütter bei Waldbränden oder durch Wilderei getötet werden? Wenn die Kleinen Glück haben, werden Sie gerettet und in eine der BOS-Rettungsstationen gebracht. Dort lernen sie von menschlichen Ersatzmüttern und Artgenossen alles, was sie sonst von ihrer eigenen Mutter lernen würden. Die Waisen werden bis zu 10 Jahre für ihre Auswilderung vorbereitet. Nicht auswilderbare Tiere dürfen auf bewaldeten Schutzinseln fernab von Gitterstäben leben. Die Rettungsstationen sind Teil des derzeit weltweit grösste Primatenschutzprogramms und spielen eine Schlüsselrolle beim Erhalt des akut vom Aussterben bedrohten Borneo Orang-Utans.

Ein Makakenbaby klammert sich an ein Kunstfell

Orang-Utan-Schutz ist Klimaschutz

Der Borneo Orang-Utan ist akut vom Aussterben bedroht. Das betrifft auch uns – nicht nur uns als Arten- und Tierschützer*innen. Denn die Orang-Utans und ihr Lebensraum sind matchentscheidend für unser Klima: Die Urwälder Borneos speichern ein Vielfaches des Kohlenstoffes im Vergleich zu unseren Wäldern. Sie liefern den Sauerstoff, den wir atmen. Sie regeln unseren Wasserhaushalt und unser Klima.

Icon eines kleinen Äffchens

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Station 1: Menschenaffen wie du und ich