Station 6
Auf den ersten Blick zeigt dieses Bild einen traumhaften Strand mit einer der seltensten Meeresschildkröten der Welt, ein Kemp’s-Ridley-Schildkröte. Bei genauer Betrachtung erkennt man jedoch, dass sich das Tier im Gurt eines Strandstuhls eine tödliche Verletzung zugezogen hat.
Einst wurde diese Schildkrötenart wegen ihrer Eier und ihres Fleisches gejagt oder endete als Beifang. Heute sind ihre Nistplätze weitestgehend geschützt. Doch der Müll in den Meeren gefährdet ihr Überleben. Die Tiere verletzten sich an ihm oder verwechseln Plastik mit Nahrung. Der Müll blockiert dann ihr Verdauungssystem und sie verenden.
Bereits 52 % aller Meeresschildkröten fressen Plastik, von dem jedes Jahr 8 bis 10 Mio. Tonnen in den Ozeanen landen. Die Giftstoffe aus dem Plastikmüll gelangen über die Nahrungskette auch auf unsere Teller.

MOVING PICTURES kontrastiert das Bild dieser Schildkröte mit der Fotografie eines Vogelnests. Erneut braucht es einen zweiten Blick, um zu erkennen, wieso: Einige Krähen, die in Tokio, Japan leben, benutzen Kleiderbügel, um ihre Nester zu bauen. Die fertigen Nester sehen fast wie Recycling-Kunstwerke aus, weshalb der Fotograf Yosuke Kashiwakura sein preisgekröntes Werk auch «The Art of Recycling» nennt. Angesichts der Tatsache, dass unser Plastikmüll überall auf der Welt Tiere und ihren Lebensraum bedroht, können wir von diesen Krähen nur lernen.
Bedrohte Lebensräume
Auch andernorts thematisiert MOVING PICTURES die direkte oder indirekte Zerstörung von Lebensräumen durch den Menschen. Vom Klimawandel verursachte oder verstärkte Dürren und Brände in Afrika erschweren die Wanderungen von Gnus und Zebras.

Schmelzendes Packeis nimmt dem Eisbär seine Lebensgrundlage und und lässt ihn (ver)hungern. Auch diese Entwicklung hängt mit dem menschengemachten Klimawandel zusammen und damit u.a. mit der Zerstörung von Regenwäldern. Über Jahrtausende gewachsen, gehören sie zu den artenreichsten Gebieten unserer Erde.


Im Jahr 2019 und 2020 brannte es nicht nur im Amazonas oder in Indonesien. Auch Australien erlebte eine der längsten Buschbrand-Perioden in der Geschichte des Landes. Die Brände waren nicht nur länger und größer, sondern auch bis zu doppelt so heiss wie normalerweise. Insgesamt verloren 4 Mrd. Tiere ihr Leben, darunter viele Koalas und Kängurus. Der Lebensraum von 70 einheimischen Wirbeltierarten wurde damals ganz erheblich verwüstet. 21 von ihnen galten schon vor den Bränden als bedroht.


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