Kindertour: Wildtiere sind kein Spielzeug

Ein Orang-Utan in Hosen – welcher Affe macht denn sowas??? Wir haben hier ein kleines Quiz für dich, das du sicher sofort lösen kannst. Stell dir vor, du bist Ning Nong (siehe Foto unten) in der karierten Hose und darfst wählen:

  • Stundenlang als Fotomotiv unbewegt auf einer Bank sitzen.

Oder

den ganzen Tag mit deinen extralangen Armen von Baumriese zu Baumriese schwingen.

  • Mit engen Boxhandschuhen an deinen starken Händen auf der Bühne andere Orang-Utans verprügeln.

Oder

deine grosse Kraft dazu nutzen, deinem Kind eine Brücke von Baum zu Baum zu bauen.

  • Das Gekreische und Geklatsche der Touristen und Touristinnen vor der Bühne hören.

Oder

der Musik der Regenwald-Vögel und den Longcalls (laute Rufe) deiner Orang-Utan-Nachbarn und -Nachbarinnen im Dschungel lauschen.

  • Nachts in einem engen, dreckigen, harten Käfig auf die nächste Vorführung warten.

Oder

unter dem tropischen Himmel im Baumwipfel in einem grossen Nest schlafen.

  • Immer gleiches und oft zu wenig Essen auf den dreckigen Boden geworfen bekommen.

Oder

den ganzen Tag nach Lust und Laune durch die Bäume streifen und saftige Früchte, gesunde Blätter und manchmal sogar süssen Honig finden.

Orang-Utan sitzt auf einer Bank

Die Entscheidung fällt Ning Nong – und dir – nicht schwer, oder? Leider sieht ihr Leben anders aus: körperlich bestraft und durch Nahrungsentzug wurde sie darauf trainiert, zu boxen, Fahrrad zu fahren oder für Selfies mit Touristinnen und Touristen zu posieren.

Dass das möglich ist, liegt daran, dass viele Menschen gar nicht darüber nachdenken, was sie sehen. Sie sehen einen komisch aussehenden Affen und lachen. Dabei ist doch eigentlich klar: Zum Lachen hat Ning Nong hier gar nichts und freiwillig macht das kein Orang-Utan! Daher unser…

Tipp: Besuche nie eine Wildtiershow in den Ferien. Denn wenn Leute das nicht sehen wollen, dann wird das auch nicht angeboten.

Das Bild von Ning Nong heisst «See no evil»

Das heisst übersetzt: «Nichts Böses sehen». Der Fotograf hat nicht nur Ning Nong gesehen, sondern auch die Affenfiguren hinter Ning Nong. Die halten sich Augen, Ohren und Mund zu. Diese Affenfiguren sind weltberühmt und bedeuten: «Nicht Böses sehen, nicht Böses hören, nichts Böses sagen». Das soll bedeuten, dass jeder Mensch selbst bestimmt, was er sehen, hören und sagen will! Der Erfinder diese Affenfiguren hat ausserdem gemeint, man solle möglichst immer das Gute in der Welt und in den Menschen sehen.

Eine schöne Idee, jedoch fehlt da etwas: Am wichtigsten scheint uns von BOS, dass der Mensch zunächst einmal nichts Böses tun sollte, dann müssen wir auch nicht die Augen und Ohren zu halten. Und den Mund schon gar nicht, denn sagen, was nicht gut ist sollten wir immer.