Hüter der Wildnis: Zum World Ranger Day würdigen wir ihre stille Arbeit

Am heutigen World Ranger Day stehen jene Menschen im Mittelpunkt, die sonst im Schatten arbeiten: Ranger. Sie sind die erste Verteidigungslinie für Tiere und Wälder, auch im Orang-Utan-Schutzgebiet der BOS Foundation.
Sie sind meistens unsichtbar, stehen selten im Rampenlicht und doch sind sie unverzichtbar: Ranger. Überall auf der Welt schützen sie Wildtiere, verhindern illegale Aktivitäten und sichern bedrohte Ökosysteme. Auch bei uns, der BOS Foundation in Indonesien, ist ihre Rolle zentral. Sie arbeiten in den dichten Regenwäldern Borneos, in unseren Auswilderungsgebieten, auf Vorauswilderungsinseln und v.a. in abgelegenen Dschungel Camps. Dort, wo die Natur sie am meisten braucht.

Wer sie sind
«Ranger» ist bei der BOS Foundation kein starrer Jobtitel, sondern ein Ausdruck für eine Haltung. Es sind die Menschen, die täglich draussen im Wald stehen, schwitzen, sich von Moskitos zerstechen und Blutegeln auffressen lassen. Sie patrouillieren, dokumentieren, verhindern Feuer und schützen teils vom Aussterben bedrohte Tiere und auch für unser Überleben kritische Lebensräume. Es ist eine Arbeit, die oft zur Gefahr für das eigene Leben wird. Betroffen sind die BOS-Teams (z.B. im Post-Release Monitoring), aber auch Mitarbeitende des indonesischen Forstministeriums (BKSDA), sowie Ranger der Nationalparks wie dem Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark.
Hinter ihnen stehen ganz unterschiedliche Lebensgeschichten, viele stammen aus den lokalen Dayak-Gemeinschaften und sehen ihre Arbeit nicht nur als Naturschutz, sondern als Dienst an ihrem Land, ihrer Herkunft und künftigen Generationen.

Wo sie arbeiten
Die Ranger der BOS Foundation sind in verschiedenen und sehr abgelegenen Schutzgebieten aktiv in Zentral- und Ost-Kalimantan. In Zentral-Kalimantan patrouillieren sie durch das Bukit Batikap-Schutzgebiet, den TNBBBR-Nationalpark und die weitläufige Mawas Conservation Area. In Ost-Kalimantan arbeiten sie im Kehje Sewen Forest, einem fast unberührten Sekundärregenwald , der von unserem Tochterunternehmen PT RHOI verwaltet wird.
Die Bedingungen sind oft hart: dichter und gefährlicher Regenwald, Einsamkeit und monatelange Trennung von der eigenen Familie Doch genau hier wird entschieden, ob die Auswilderung der Orang-Utans langfristig gelingt.

Was sie tun
Ranger sind die erste Verteidigungslinie im Kampf gegen Wilderei. Sie entfernen Schlingen, verhindern illegale Rodungen, begleiten Auswilderungen und sind zuständig für die Nachbetreuung der Tiere. Mit modernen Telemetrie-Geräten überwachen sie die Wege und das Verhalten ausgewilderter Orang-Utans. Auf den Vorauswilderungsinseln und in den Rettungsstationen sammeln sie zudem Verhaltensdaten und dokumentieren ökologische Veränderungen.
Darüber hinaus bauen sie Vertrauen zu lokalen Gemeinden auf, vermitteln Wissen über Artenschutz, klären über Konflikte zwischen Mensch und Tier auf und leisten oft auch Beiträge zur wissenschaftlichen Forschung.
Zudem sind sie für die Rettung der Tiere aus Katastrophengebieten zuständig. Wird ein Orang-Utan in einer Gegend, in der gerade ein Waldbrand herrscht, lokalisiert, sind es die Ranger, die sich in die Brandgebiete wagen, um das Tier zu retten.

Ranger werden
Bei BOS arbeiten über 200 Menschen in den Regenwäldern von Kalimantan als Ranger. Sie sind im Einsatz ohne festgelegte Ausbildung oder offiziellen Titel. Was sie eint, ist nicht ein bestimmter Berufsweg, sondern eine innere Haltung: der tägliche Einsatz im Wald, das genaue Beobachten, das Eingreifen, wenn es nötig ist. Rangerin oder Ranger zu sein bedeutet nicht, einen bestimmten Beruf auszuüben, sondern sich bewusst für den Schutz des Lebens zu entscheiden, in all seiner wilden, verletzlichen Form.