Esa und Indri – Zwei Orang-Utan-Babys auf dem Weg zurück ins Leben

Veröffentlicht02.07.2025

Es war ein elender Anblick, der sich dem BOS-Team bei der jüngsten Rettungsaktion bot: zwei verschüchterte und abgemagerte Baby-Orang-Utans, eines davon mit klaffenden Wunden am ganzen Körper.

Die turbulente Rettung von Esa und Indri

Nur eine Stunde nachdem unsere Tierärzte und Tierärztinnen durch einen unbekannten Anrufer informiert worden waren, rückten sie - gemeinsam mit Mitarbeitern der regionalen Naturschutzbehörde (BKSDA) - zu einer aussergewöhnlichen Rettungsaktion aus. Ganz in der Nähe der BOS-Rettungsstation Samboja Lestari nahmen sie gleich zwei stark geschwächte Orang-Utan-Babys entgegen.

Die beiden hatten zu diesem Zeitpunkt bereits eine 12-stündige Fahrt auf einem Motorroller hinter sich. Und auch in den Wochen zuvor haben die Orang-Utan-Mädchen Esa und Indri einiges durchgemacht. Die wehrlose Waise Indri war wohl kurz nach der traumatischen Trennung von ihrer Mutter von einem Hund angegriffen worden und hatte schwere Bissverletzungen davongetragen.

Illegal als Haustiere gehalten

Anstatt sofort die Behörden oder BOS zu benachrichtigen, hielten die Finder die beiden Orang-Utan-Babys einen ganzen Monat lang illegal als Haustiere. Zwar versuchten sie, Indris physische Wunden mit einem Antiseptikum zu behandeln, doch das war bei Weitem nicht ausreichend. Weder für Indris körperliche Wunden, noch für den seelischen Schock, den sie erlitten hatte.

Auch die Ernährung der beiden war völlig unzureichend: Die Babys erhielten lediglich Zuckerwasser und gelegentlich ein paar Maniokblätter – viel zu wenig und vollkommen ungeeignete Nahrung für Säuglinge, die in der Wildnis über Jahre Muttermilch erhalten würden.

Unterernährt und verletzt

Nach einem Check durch das BOS-Ärzteteam stand fest: Esa ist rund 6,5 Monate alt und deutlich unterernährt. Indri, etwa 7,5 Monate alt, war in noch kritischerem Zustand: stark abgemagert, mit zahlreichen verheilenden Wunden und einer offenen Verletzung an der rechten Schläfe. Ihr rechtes Handgelenk war vermutlich durch ein Trauma so stark beschädigt, dass sie es nicht mehr strecken konnte. Eine erste Untersuchung ergab zum Glück keinen Hinweis auf eine Tollwutinfektion infolge des Hundebisses.

Viel Liebe und Betreuung

Ursprünglich war vorgesehen, Esa und Indri im Quarantäne-Komplex der neuen Klinik in Samboja Lestari unterzubringen, um eine engmaschige medizinische Betreuung zu gewährleisten. Doch schnell wurde deutlich, dass sie unter starker Trennungsangst litten und sehr unruhig wurden, sobald sie allein waren. Das Team entschied daher, die beiden in die Babystation zu verlegen – einen geschützten Bereich, in dem sie rund um die Uhr von erfahrenen Ersatzmüttern betreut, versorgt und getröstet werden.

Zuwendung, die ein Leben verändert

Die liebevolle 24-Stunden-Betreuung durch die erfahrenen Ersatzmütter in der Babystation ist für Esa und Indri jetzt überlebenswichtig. Sie brauchen Ruhe, viel körperliche Nähe und eine vitaminreiche Ernährung. Nur so können die beiden wieder Vertrauen fassen. Nur so können ihre körperlichen und seelischen Wunden langsam beginnen zu heilen. So begleiten wir die Waisen zurück ins Leben.

Sie möchten helfen? Mit nur 50 CHF ermöglichen Sie zweiwöchige Milchrationen für Indri und Esa und damit nicht nur eine artgerechte, vitaminreiche Ernährung - das Geben der Fläschchen durch die vertrauten Babysitterinnen schenkt auch bitter vermisste Geborgenheit. Danke vielmals für Ihre Unterstützung.

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