Samboja Lestari
Neue Klinik in Samboja Lestari
Unsere Tierklinik in der BOS-Rettungsstation Samboja Lestari versorgt eine stetig wachsende Anzahl von Orang-Utans und Malaienbären. In Samboja Lestari leben aktuell rund 120 gerettete Orang-Utans, sowohl auswilderbare als auch nicht auswilderbare, sowie über 70 Malaienbären. Viele dieser Tiere haben Jahre in Zoos oder Zirkussen verbracht und können aufgrund ihres Alters oder gesundheitlicher Beeinträchtigungen, die durch den engen Kontakt mit Menschen verursacht wurden, nicht mehr in die Wildnis zurückkehren. Zusätzlich befinden sich in Samboja Lestari 35 Orang-Utans, die an Tuberkulose erkrankt sind und spezielle Pflege benötigen. Einige unserer Schützlinge wurden zudem bei Fluchtversuchen oder auf Plantagen verletzt. Kurz: Sie alle sind auf tierärztliche Betreuung angewiesen. Und deshalb war der Erweiterungsbau dringend nötig.
Die Bauarbeiten begannen im Juli 2023. Ende des Jahres wurde der Rohbau abgeschlossen. Sehen Sie selbst, wie der Erweiterungsbau auf Hochtouren ablief. Mit diesem Zeitraffer-Video liess uns die BOS Foundation hautnah am Bauprojekt teilhaben.
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Der Rohbau kostete 125 000 Franken. Es gibt einen Empfangsraum für Tiere mit separatem Eingang und Direktzugang zum Operationsraum, einen Vorbereitungsraum für Operationen plus einen sterilen Operationsraum mit Fenster für Auszubildende und andere Zuschauende. Und nicht zu vergessen: eine offene Terrasse für Erholungspausen. Zudem wurden Räume für Fortbildungen und Vorträge, ein Büro für Berichterstattung und Organisation sowie Räume und Einrichtungen für das Personal mit Hygienebereichen, einer Küche und Erholungsräumen gebaut.
Jetzt müssen medizinische Geräte angeschafft und die Innenausstattung teilweise erneuert werden. Dringend benötigt werden ein Wasserversorgungssystem, ein elektrischer Operationstisch, eine Klimaanlage und Aussenkäfige.
Die Orang-Utans und Malaienbären sind auf Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen.
Erste Rettungsstation der BOS Foundation
Als erste ihrer Art in Borneo wurde 1991 die Orang-Utan-Station «Wanariset» vom Forstwissenschaftler Dr. Willie Smits gegründet und aufgebaut. 2006 wurde sie in das nur wenige Kilometer entfernte Samboja Lestari verlegt und die Station entsprechend umbenannt. An diesem neuen Ort in der Provinz Ost-Kalimantan hatte die BOS Foundation bereits 2001 begonnen, verschiedene Nutzungsrechte für insgesamt knapp 1.800 Hektar Land zu erwerben, mit dem Ziel, das Gebiet zu renaturieren und nachhaltig zu schützen.
Ein neuer Wald entsteht - Das Aufforstungsprojekt Samboja Lestari
Denn das ehemals artenreiche Gebiet war durch Holzraubbau und Waldbrände völlig ausgezehrt und nur noch von einer nährstoff- und artenarmen Grassteppe bewachsen. Über 1 Mio. Bäume pflanzte BOS auf diesem Gebiet. 2010 waren die Aufforstungsarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen und die Arbeiten der BOS Foundation konzentrierten sich nun auf den Erhalt des jungen Waldes und die Pflege bzw. Rehabilitation der Tiere in der Rettungsstation. Im Jahr 2015 wurde Indonesien jedoch von verheerenden Waldbränden getroffen. Innerhalb und rund um die Rettungsstation Samboja Lestari brannten 300 Hektar mühsam aufgeforsteter Wald nieder. Auch 2019 und 2023 verlor Samboja Lestari kleinere Waldflächen an Feuer. Aufforstungs- und Brandschutzmassnahmen bleiben ein ständiger Begleiter. Seit 2018 helfen Volontäre aus der Schweiz dabei, zerstörte Gebiete in Samboja Lestari im Rahmen der One-Tree-One-Life-Kampagne neu zu bepflanzen.
Waldschule und Waldkindergarten
Orang-Utan-Inseln
Zusätzlich wurden in Samboja Lestari künstliche, von Wassergräben umgebene Inseln geschaffen. Die älteren und kleineren dieser Inseln enthalten Fütterungsplattformen und Beschäftigungsmöglichkeiten (“Enrichment”) für einige Orang-Utans, die zu alt oder chronisch krank sind oder aus anderen Gründen nicht mehr ausgewildert werden können. Sie werden dort in einer naturnahen Umgebung ausserhalb des Käfigs gehalten. Die neuen, grossen Flussinseln in Samboja Lestari wurden über Stiftungsgelder aus der Schweiz finanziert. Sie dienen den Auswilderungskandidaten als Vorauswilderungsinseln. Mehrere Monate lang testen die Tiere dort das Erlernte und werden nur noch einmal täglich zugefüttert. Sie müssen sich in der quasi-freien Umgebung behaupten, bevor sie endgültig zurück in die Freiheit dürfen.
Der Weg zurück in die Wildnis ist knapp 40 mit Tuberkulose infizierten Orang-Utans leider für immer verwehrt. Mit finanzieller Unterstützung von BOS Schweiz wurde für sie ein Spezialgehege (die Special Care Unit) gebaut. Dort können sie in einem grossen Käfigkomplex isoliert von den gesunden Tieren versorgt werden.
Neben Orang-Utans beherbergt Samboja Lestari über 70 gerettete Malaienbären. Sie können ebenfalls nicht mehr in die Wildnis entlassen werden, weil sie zu sehr an den Menschen gewöhnt sind. Für diese Bären, welche von Plantagen oder aus der illegalen Haustierhaltung gerettet wurden, baute die BOS Foundation mit finanzieller Unterstützung durch BOS Schweiz 16 riesige Waldgehege (jeweils 0.5 bis 2.3 Hekatar gross), inklusive Rückzugskäfige und Trainigsgehege. Viele der geretteten Bären können hier zum ersten Mal in ihrem Leben in Bäumen klettern und artgerecht leben.
Geben wir gemeinsam Liebe und Geborgenheit
Mehrere Millionen Franken werden jährlich benötigt, um die beiden BOS-Rettungsstationen zu betreiben. Dieses Geld ist notwendig, um allen Tieren in unserer Obhut eine möglichst artgerechte Betreuung und Versorgung zu bieten und sie im besten Fall auf ein Leben in der Freiheit vorzubereiten.
Bitte unterstützten Sie uns dabei! Werden Sie zum Beispiel Gotte oder Götti oder helfen sie uns mit einer Spende.