Regenwald in Gefahr
Brandrodung
Für die Orang-Utans stellen Waldbrände eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Wenn sie nicht qualvoll in den Flammen sterben, fliehen sie in nahe gelegene Plantagengebiete. Dort werden sie oft von den Arbeitern der Plantagenfirmen getötet, weil sie bei der Nahrungssuche Schäden in den Pflanzungen verursachen. Tatsächlich sterben die meisten Orang-Utans nicht durch die Brände selbst, sondern bei ihrer Flucht auf die umliegenden Plantagen.
Abholzung
Borneo Orang-Utans gehören zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Menschenaffen und werden von der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) als „bedroht“ eingestuft. Die wilden Populationen werden auf rund 54 000 Individuen geschätzt, Tendenz sinkend. Zu den grössten Bedrohungen gehören der Verlust des Lebensraums durch Abholzung und Brandrodung und die anschliessende Umwandlung zerstörter Waldflächen in landwirtschaftliche Monokulturen. Denn Orang-Utans leben fast ausschliesslich in Bäumen und ernähren sich von diesen.
Tropenholz
Indonesien besitzt nach Brasilien und der Demokratischen Republik Kongo die drittgrössten zusammenhängenden Waldgebiete der Welt. Gleichzeitig hat es die weltweit höchste Abholzungsrate. Jedes Jahr werden weltweit hunderte Millionen m³ Tropenholz produziert, ein grosser Teil davon gelangt in den Export.
Palmöl
Palmöl ist Bestandteil von zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfs und einer der Hauptgründe für die rasante Vernichtung des Regenwaldes in Indonesien. Der Verbrauch von Palmöl steigt dramatisch, vor allem als Energiequelle in Form von Agrartreibstoff bzw. "Biokraftstoff". Die rapide Ausbreitung von Ölpalmplantagen ist hauptverantwortlich für die Fragmentierung und den Verlust des Lebensraumes des Orang-Utans. Über 90 Abholzungsfirmen sind im indonesischen Teil Borneos' aktiv.
Waldfragmentierung
Die Übergangsbereiche zwischen verbleibenden Waldarealen und neu angelegten Plantagen werden häufig zu Konfliktzonen zwischen Orang-Utans und Plantagenarbeitern. Bei der Abholzung zur Anlage von Plantagen werden oft nur kleine Waldfragmente innerhalb der neuen Plantagen stehen gelassen, in denen Orang-Utans und andere Wildtiere gefangen sind.