Nyaru Menteng
1999 wurde die Rettungsstation Nyaru Menteng von der Dänin Lone Drøscher Nielsen mit Hilfe der BOS Foundation gegründet. Sie befindet sich etwa 28 Kilometer von Palangkaraya, der Hauptstadt Zentral-Kalimantans, entfernt. Der Name verweist auf das Nyaru-Menteng-Arboretum, einem 62,5 ha großen Tiefland-Torfwald.
Waldschule und Waldkindergarten
Das 1,5 ha große, eingezäunte Gelände verfügt über ein Bürogebäude, eine Veterinärklinik mit Quarantäne-Einrichtung, ein Futterlager, Werkstätten, Nachtkäfige und einen Spielplatz für die Orang-Utans. Die sogenannte Waldschule grenzt an die Station an. Es handelt sich dabei um einen Trainingswald, in dem mehr als fünfzig junge Orang-Utans auf ihr späteres Leben in Freiheit vorbereitet werden. Der Waldkindergarten befindet sich etwas weiter entfernt. Dort sind die kleinsten Orang-Utans untertgebracht. In einem Waldstück mit kleineren Bäumen und einem Übernachtungshaus werden die kleinsten Orang-Utans betreut.
Das Besucherzentrum
In einem Besucherzentrum können sich Interessierte über die Bedrohung der Orang-Utans und die Arbeit der BOS Foundation informieren. Besonders am Wochenende und an Feiertagen ist dieses Zentrum gut besucht, hauptsächlich von lokalen Schulklassen und indonesischen Touristen. Deshalb empfiehlt sich eine Anmeldung per E-Mail:
Grundsätzlich sind die BOS-Stationen Nyaru Menteng und Samboja Lestari keine reinen Besucherstationen. Wir möchten unsere Orang-Utans mit so wenig Menschen in Kontakt bringen wie möglich damit sie später bessere Überlebenschancen in der Freiheit haben. Die Gefahr, sich zu sehr an fremde Menschen (und an viele Menschen) zu gewöhnen und sich mit Krankheiten anzustecken ist für die Orang-Utans zu groß. Das Besucherzentrum vor dem Eingang der Station bietet Interessierten aus aller Welt viele anschauliche Ausstellungsstücke, Vorträge und gewährt einen Blick auf die Sozialisierungskäfige. Das freundliche Personal der BOS-Station Nyaru Menteng wird Ihnen jede Frage beantworten. Hin und wieder werden auch Bootstouren angeboten. Das muss allerdings vor Ort abgeklärt werden, weil es da saisonbedingte Unregelmäßigkeiten gibt.
Nyaru Menteng II und III
Aufgrund vieler Neuzugänge musste 2005 nahe der ersten Einrichtung die Station Nyaru Menteng II gegründet werden. Dort werden zunächst die "wilden" Orang-Utans untergebracht, die als ältere Tiere von BOS aus Ölpalmplantagen und Abholzungsgebieten gerettet wurden. Nach Quarantäne und gegebenenfalls medizinischer Versorgung werden sie in geeignete Waldgebiete umgesiedelt. Eine besondere Vorbereitung auf das Leben in der Wildnis benötigen diese Tiere nicht mehr. Ebenso dient Nyaru Menteng II als eine Zwischenstation für rehabilitierte Orang-Utans bis zur Auswilderung. Diese Tiere können von den Pflegern oft nicht mehr so einfach gebändigt werden und können schon von daher nicht mehr in der Waldschule bleiben. Unglücklicherweise mussten diese Orang-Utans (und müssen zum Teil noch) über Jahre hinweg in Käfigen ausharren, die eigentlich nur für eine kurze Übergangszeit gedacht sind. Der Grund: Es gab einfach keinen Wald, in den man die rothaarigen Menschenaffen hätte auswildern können. Dies hat sich seit 2012 zum Glück nach und nach gewandelt ; mithilfe ihrer Unterstützer aus aller Welt kann die BOS Foundation nunmehr stetig weitere Orang-Utans in eigens dafür gesicherte Wälder freisetzen. Jedoch gelangen trotz der Auswilderungen immer neue verwaiste oder vertriebene Orang-Utans in die Station, so dass Nyaru Menteng bis auf weiteres gebraucht wird (rund 450 Tiere insgesamt).
Die Flussinseln
Darüber hinaus verfügt die BOS Foundation in der Nähe der Station über mehrere Flussinseln. Orang-Utans leben dort unter wildnisähnlichen Bedingungen. Die Inseln heißen Kaja, Bangamat, Hampapak und Palas. Auf den Flussinseln sollen die Orang-Utans, die die Waldschule hinter sich gelassen haben, beweisen, dass sie tatsächlich bereit für ein Leben in der Wildnis sind. Sie lernen dort, selbstständig zu leben und sich vom Regenwald zu ernähren. Da die Inseln aufgrund des begrenzten Areals nicht so viel Nahrung für eine Orang-Utan-Population bietet, wie es in der Wildnis der Fall wäre, bringt zwei Mal täglich ein BOS-Boot frische Früchte als Ergänzung. In der Waldschule gab es fünfmal am Tag Futter. Die Inselbewohner müssen abends nicht mehr in einen Schlafkäfig zurück, sondern können sich frei bewegen, sich mit ihren Artgenossen sozialisieren und auch die Gefahren des Dschungels kennen lernen.
Geben wir gemeinsam Liebe und Geborgenheit
Mehrere Millionen Franken pro Jahr sind nötig, um die Rettungsstationen zu betreiben. Wir brauchen all Ihre Unterstützung, zum Beispiel als Gotte oder Götti oder indem Sie mit einer Spende helfen.